iGUMS: rofln aus der Tüte - die Weichgummi-Neuauflage für Nerds im Härtetest

Mit iGums liefert der in Deutschland bekannte Hersteller Trolli eine Neuauflage der klassischen „Gummi-Tiere“ im Social-Media-Format. Ob die gummiartigen Erzeugnisse auch den härtesten RoXXor1337 glücklich machen - oder ob nur der Zahnarzt darüber rofl kann - klärt unser Nerd-Härtetest. Von Marc C. Hatke.

 

Es twittert in der Tüte

Bildquelle: dm
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Mit iGums liefert der in Deutschland bekannte Hersteller Trolli eine Neuauflage der klassischen „Gummi-Tiere“ im Social-Media-Format. Ob die gummiartigen Erzeugnisse auch den härtesten RoXXor1337 glücklich machen - oder ob nur der Zahnarzt darüber rofl kann - klärt unser Härtetest. Kurz nach dem Package-Opening streamt sofort ein penetranter Instant-Smell durch das Wohnungs-Areal und erfüllt den Raum mit einem gewaltigen Chemie-AoE. Das Buff-Food scheint nicht nur für hartgesottene Web 2.0-User geeignet zu sein, denn unter den Erzeugnissen befindet sich auch der eine oder andere Smiley, der selbst dem Casual-Verzehrer unter 60 bekannt sein dürfte. Eine erste Kontakt-Probe mit einem Random-Objekt scheiterte - die Insassen haben sich dank der hohen Sommertemperatur bereits zu diversen Gruppen zusammengeschlossen - eine klassische LFG-Anfrage blieb also unnötig. Nach kurzer Gruppen-Auflösung und Sortierung der einzelnen Klassen konnten diverse Elemente herausgefiltert werden: darunter ROFLs, LOLs, CUs und HDLs, die allesamt vom User erst mühsam formiert werden müssen.

 

Der Entwickler setzt mit Kombinationen aus ROFL und HDL auf eine deutsche Lokalisierung, die allerdings starke Lücken aufweist. Ob in dieser Hinsicht ein hotfixender Patch für das Content-Update der klassischen Gummibären released wird - äußert fraglich. Die Alpha-Version hinterlässt auf den ersten Blick aber einen faden Beigeschmack. Auch der obligatorische „Like-Daumen“ wurde in die Tütenwelt implementiert. Um die Like-Aktion nach dem Verzehr aber wieder rückgängig zu machen, ist eine sehr widerwärtige Prozedur fällig, die wir an dieser Stelle lieber nicht beschreiben wollen.


Kurz mal Reingegriffen

Quelle: YouTube
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Sobald sich der User für einen Mob entschieden hat, werden seine Fertigkeiten auf die Probe gestellt. Hierbei spielt die Konsistenz des Items eine ausschlaggebende Rolle, immerhin befinden sich klassische Weingummi-Ableger und Joghurt-Pendants im Realm-Pool. Eine Mischung der Klassen ist aber nicht empfehlenswert, denn immer wieder kommt es vor, dass letztere das Zahnfleisch off-tanken und dadurch die deutlich weicheren Stoffies down gehen und einen Wipe im Mundraum verursachen. Zudem sorgen die unterschiedlichen Härtegrade der Items für ein Wechselspiel der Kauleistung, eine Tatsache, die sich vor allem durch deutliche Time Sink-Mechanismen bemerkbar machen - im Dual-Channel sollten die Elemente also nicht genossen werden - außer man hat genügend Zeit, um die Playtime nach oben zu treiben.

 

Der Hersteller verspricht unterschiedliche Geschmackswelten, darunter rote Beeren (rot) , TuttiFrutti (orange), schwarze Johannisbeere (schwarz), Fruchtmischung (gelb) und Erdbeere (blau) mit einer würzigen Melissen- oder Spearmint-Note. Zur wirklichen Unterscheidung reichten unsere Skills aber nicht aus. Hier bedarf es wohl einem (ungesunden) Langzeittest mit viel Speicherplatz im Magen.

 

Daumen hoch für den Preis?

Als Finanzierungsmodell kommt die klassische „Buy to Eat“-Variante zum Einsatz - einmal gekauft, kann der Content solange genutzt werden, bis das Endlevel - der Tütenboden - erreicht wurde. Anschließend wird man unsanft vom Server getrennt. Auch ein Rage-Quit ist uns widerfahren, denn mit einem derart plötzlichen Ende des Raid-Abends hatten wir nicht gerechnet, ist der Packungsinhalt doch deutlich kleiner als bei Konkurrenzprodukten.

 

Abzug gibt es für die DLC-Politik - denn es gibt schlichtweg keine. Wer den Genuss erweitern möchte, muss erneut zum Produkt greifen. Auch beim zweiten Durchkauen ändert sich das Erlebnis für den User kaum merklich - der Wiederkauwert bleibt also im unteren Drittel der Richterskala. Die Grafik ist zeitgemäß, wenn auch nicht überragend. Im Test sind uns immer wieder matschige Texturen aufgefallen. Auch vor Clipping-Fehlern wird der Nutzer nicht verschont. So blieben diverse Stücke immer wieder in der Spielwelt - auf dem Tisch, oder gar im Mund - kleben und mussten gewaltsam von einem Admin entfernt werden, der zusätzlich Damage verursachte.


Soundcheck und Multiplayer-Tauglichkeit

Bildquelle: YouTube
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Vergleicht man die Soundkulisse bei der Nutzung mit anderen Genre-Vertretern (Chips oder Salzbrezeln), offenbaren sich weitere Schwächen. Beim Genussvorgang sind quasi keine Effekte hörbar - das sorgt für einen dicken Dislike. In Sachen Gameplay und Nerdfaktor zeigen die iGums von Trolli aber endlich ihre Stärken und lassen jeden klassischen Gummibär mit einem Crit hinter sich. Die Items sind angenehm weich und verlieren auch nach mehreren Tagen nicht an Konsistenz. Im Multiplayer-Modus kamen wir ebenfalls auf unsere Kosten, auch wenn eine Beteiligung von mehr als zwei Mitspielern schnell zum Geschicklichkeitsspiel werden kann - auf Partys hingegen twitterts richtig in der Tüte.

 

Bewertung & Logout

Zum Abschluss wurde die Packung unseres Rezensionsmusters unerwartet von unserem Redaktions-Hamster gehackt. Auch nach mehrfacher Anfrage konnten die Gegenstände nicht wiederhergestellt werden. Letztendlich bleibt die Frage: ROFLn iGums-Gummierzeugnisse mehr als klassische Bären und lohnt sich ein Upgrade? Wir konnten die Frage in unserer Review nicht beantworten. Nach übermäßigem Konsum droppten unsere RL-FPS in den Keller und sorgten für anhaltende Übelkeit - wir loggten uns kurzerhand aus und gingen schlafen. Wer eine Packung iGUMS abstauben möchte, sollte sich mit Highspeed im nächsten Supermarkt anmelden, denn die Kapazitäten sind nach unseren Informationen recht spärlich.

 


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